Wilhelm Maximilian Wundt (1832 - 1920) -
der Gründer des weltweit ersten psychologischen Instituts

Text: Maximilian Wontorra

Leben und Ehrungen | Institutsgründung | Werke | Reden | Versuchparadigmen | Korrespondenz | Über Wundt | Bilder


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Leben und Ehrungen

Wilhelm Wundt, Foto, ca. 1908

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Wilhelm Wundt wurde am 16. August 1832 in Neckarau bei Mannheim in eine protestantische Pfarrfamilie hineingeboren und starb am 31. August 1920 im Alter von 88 Jahren hoch dekoriert (vgl. die Liste seiner Ehrungen aus: Meischner, W. & Eschler, E. (1979). Wilhelm Wundt. Leipzig, Jena, Berlin: Urania) in Großbothen bei Leipzig.

Nach der Aufnahme des Medizinstudiums in Tübingen, wo sein Onkel Friedrich Arnold als Anatom tätig und dem hinsichtlich der Wahl des Studienfachs Unentschlossenen gewissermaßen eine Entscheidungshilfe durch Vorbild war - in seinen Reminiszenzen Erlebtes und Erkanntes, Kap. X, bekannte Wund: "Aber ich müßte lügen, wenn ich behaupten wollte, die Medizin, die ich nach einigem Schwanken schließlich wählte, sei der Gegenstand meiner besonderen Vorliebe gewesen." -, sowie Fortsetzung in Heidelberg und Staatsexamen in Karlsruhe promovierte Wundt im Jahr 1856 und habilitierte sich - nach kurzer Assistenzzeit in der Frauenabteilung der Heidelberger Klinik bei Ewald Hasse und nach einem kurzen Forschungsaufenthalt bei  Johannes Müller und Emil du Bois-Reymond in Berlin - bereits ein Jahr später an der Medizinischen Fakultät der Universität Heidelberg, wo er noch im gleichen Jahr eine Privatdozentur an der Medizinischen Fakultät antrat. In den Jahren 1858 - 1863 war er in Heidelberg Assistent bei  Hermann v. Helmholtz. 1864 wurde Wundt zum ao. Professor für Anthropologie und medizinische Psychologie an der Medizinischen Fakultät in Heidelberg berufen und war von diesem Jahr an bis 1868 Landtagsabgeordneter.

Zeichnung von Hörern seiner Abschiedsvorlesung

größer Zeichnung von Hörern seiner Abschiedsvorlesung

1874 folgte Wundt einem Ruf an die Universität Zürich und wurde dort Ordinarius für induktive Philosophie, ging aber bereits ein Jahr später nach Leipzig und wurde dort, obgleich weder der Wunschkandidat für die Vakanz noch bislang sonderlich bekannt, zum o. Professor für Philosophie, wobei er sich den einen frei gewordenen Lehrstuhl und auch das Gehalt mit Max Heinze zu teilen hatte.

Vier Jahre später gründete er das weltweit erste Institut für experimentelle Psychologie zunächst als Privateinrichtung, das weitere vier Jahre später zu einem Universitätsinstitut mit planmäßigem Haushalt wurde.

Im Sommersemester 1917 hielt der nun bereits 85-jährige Wilhelm Wundt seine Abschiedsvorlesung zur Völkerpsychologie und wurde dafür zum Dank von seiner Hörerschaft mit nebenstehender Graphik bedacht.

Für eine detaillierte Darstellung seiner Lebensstationen auch mit Ereignissen aus seinem Privatleben sei auf eine tabellarische Biographie verwiesen, die ebenfalls der Wundt-Hommage von Meischner, W. & Eschler, E. (1979), s.o., entnommen ist.


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Die Institutsgründung im Jahr 1879

Wilhelm Wundt im Kreis seiner Mitarbeiter, Foto, ca. 1908

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"Was meinen Ruhm bei den Medizinern betrifft, so hat es damit wirklich nicht viel auf sich. Ihnen bin ich durch einige Lehrbücher bekannt, mit denen es mir geht wie dem großen Philosophen Spinoza mit dem Brillenschleifen, ich muß das als eine Nebenbeschäftigung betreiben, die zum Lebensunterhalt erforderlich ist. ... Meine eigentlichen wissenschaftlichen Arbeiten, diejenigen nämlich, bei denen es sich um die Wissenschaft und nicht um den Broterwerb handelt, bewegen sich aber meistens auf einem dem ehrsamen Fachgelehrten verdächtigen Grenzgebiet zwischen Physiologie und Philosophie, auf dem sich aber vorerst nicht viel äußere Ehre gewinnen läßt. Glaube deshalb ja nicht, ich wolle mir den Schein geben, nicht ehrgeizig zu sein. Im Gegenteil, ich bin sehr ehrgeizig und ich habe große Pläne in der Tasche. Die Physiologie betrachte ich selbst nur als eine Vorbereitungsstufe, um aus dem körperlichen Leben, mit dem diese Wissenschaft zu tun hat, verschiedene Brücken ins geistige Leben hinüber zu schlagen. Aber wer neue Wege wandelt, der muß eben auch auf den Vorteil, sein Ziel in gemessener Entfernung mit Sicherheit zu erreichen, verzichten, glänzende äußere Stellung und alles, was darum und daran hängt, darf er nicht im Auge haben." (aus einem Brief an Sophie Mau, seine spätere Ehefrau, vom 15. Juni 1872, zitiert nach Meischner, W. & Eschler, E. (1979), s.o.)

Mit diesen Zeilen aus dem Jahr 1872 an seine zukünftige Ehefrau umriß Wundt sein Vorhaben ziemlich klar und gab zu erkennen, daß er seiner bisherigen wissenschaftlichen Tätigkeit lediglich propädeutischen Wert zuschreiben wollte.

Besagte Brücke vom Physischen ins Psychische schlug er dann zwei Jahre später mit der Erstauflage seiner Grundzüge der physiologischen Psychologie, die sich nach einer breiten physiologischen Grundlegung dann genuin psychologischen Themen wie Wahrnehmung oder Bewußtseinprozessen zuwandten. Unsicher, ob die Zeit für dieses Werk schon reif und die Psychologie schon eine exakte Wissenschaft sei, sicherte er es im Vorwort:

"Das Werk, das ich hiermit der Öffentlichkeit übergebe, versucht ein neues Gebiet der Wissenschaft abzugrenzen. Wohl bin ich mir bewußt, daß dieses Unternehmen vor allem dem Zweifel begegnen kann, ob jetzt schon die Zeit für dasselbe gekommen sei. Stehen doch teilweise sogar die anatomisch-physiologischen Grundlagen der hier bearbeiteten Disziplin durchaus nicht sicher, und vollends die experimentelle Behandlung psychologischer Fragen ist noch ganz und gar in ihren Anfängen begriffen. Aber die Orientierung über den Tatbestand einer solchen im Entstehen begriffenen Wissenschaft ist ja bekanntlich das beste Mittel, die noch vorhandenen Lücken zu entdecken. ..." (aus dem Vorwort zu Grundzüge der Physiologischen Psychologie (1. Auflage 1 Bd., 1874, 6. Auflage 3 Bde., 1908-11)

Konviktgebäude der Universität Leipzig, erste Heimstatt des Instituts für experimentelle Psychologie

größer Konviktgebäude der Universität Leipzig, erste Heimstatt des Instituts für experimentelle Psychologie

Mit der Gründung des weltweit ersten Instituts für experimentelle Psychologie im Konviktgebäude (s. Foto) an der Universität Leipzig im psychologiegeschichtlich denkwürdigen Jahr 1879 wurde die Brücke von der Physiologie zur Psychologie von Wundt endgültig überschritten und von ihm auch sogleich hinter sich abgebrochen, denn für die restlichen 41 Jahre seines Lebens befaßte er sich nur mehr mit psychologischen Fragen, die er - wenigstens in Hinblick auf die Individualpsychologie - ausschließlich mit naturwissenschaftlichem Methodenrepertoire zu beantworten versuchte entsprechend seiner Feststellung, die er bereits 1862 in seiner ersten psychologischen Veröffentlichung, nämlich der Theorie der Sinneswahrnehmung, in der häufig zitierten Arbeit über die Methoden in der Psychologie machte:

"Sobald man einmal die Seele als ein Naturphänomen und die Seelenlehre als eine Naturwissenschaft auffaßt, muß auch die experimentelle Methode auf diese Wissenschaft ihre volle Anwendung finden können." (aus: Theorie der Sinneswahrnehmung, 1862)

Zu den Einzelheiten der Institutsgründung soll der "Pontifex" nun aber selbst zu Wort kommen mit seiner Retrospektive Das Institut für experimentelle Psychologie zu Leipzig, die er anläßlich der Jubelfeier zum 500-jährigen Bestehen der Universität Leipzig im Jahr 1909 für die Festschrift verfaßte und die 1910 als Sonderdruck herausgegeben wurde.


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Ausgewählte Werke und Schriften Wundts

Befreien Sie Dr. W., Javascript nötig

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Für alle an Primärliteratur Interessierten ist im folgenden eine zwar nicht übermäßig lange Auswahlliste aus Wundts Werk zusammengetragen worden, dafür sind die hier aufgenommenen Werke und Schriften aber ausnahmslos vollständig.

Zunächst Wundts schon erwähntes (s.o.) "opus magnum" Grundzüge der physiologischen Psychologie in der einbändigen Erstauflage aus dem Jahr 1874, der fünf weitere folgten, die letzte und zwischenzeitlich stark erweiterte sechste Auflage, die in den Jahren 1908 - 1911 herausgegeben wurde und auf die sich die Beschreibung der Versuchsparadigmen (s.u.) stützt,

dann die kleinere Schrift Die Aufgaben der experimentellen Psychologie, die 1882 als Separatabdruck aus "Unsere Zeit" erschienen ist und in der Wundt den Skeptikern entgegentritt, die die naturwissenschaftliche Methode in der Anwendung auf das Substrat "Psyche" als der Sache inadäquat abtun,

im weiteren der etwas umfangreichere Aufsatz Über die Definition der Psychologie, der 1896 als Separatabdruck aus den von ihm selbst herausgegebenen Philosophische Studien (XII. Bd., l. Heft) erschienen ist und der nochmals seinen naturwissenschaftlichen Ansatz rechtfertigt und die Konzepte klären will,

ferner seine im Jahr 1907 erschienene Schrift Über Ausfrageexperimente und über die Methoden zur Psychologie des Denkens, in der er harsch ins Gericht geht mit den aus seiner Sicht vollkommen untauglichen Methoden der damaligen Denkpsychologie, die ihren Ursprung am 1896 von seinem ehemaligen Schüler und Assistenten  Oswald Külpe gegründeten Psychologischen Institut an der Universität Würzburg - der späteren sog. "Würzburger Schule" - hatte; in einem Brief an Külpe aus demselben Jahr entschuldigt sich Wundt zwar für die Kränkung, die er ihm, Külpe, zugefügt habe, nimmt aber von seiner Kritik nichts zurück und erklärt, gewissermaßen als Entschuldigung, er habe  Marbe, "... dem aber zum Psychologen alle und jede Begabung fehlt...", für den Urheber dieser Methode gehalten.

In seiner Abhandlung Über reine und angewandte Psychologie aus dem Jahr 1909 zieht er ganz dem Titel entsprechend die Grenze zwischen Grundlagenforschung, so wie er sie versteht, und der Anwendung in beispielsweise Pädagogik, Forensik oder Psychiatrie.

Mit der Zweitauflage seiner Schrift Die Psychologie im Kampf ums Dasein aus dem Jahr 1913 verteidigt er die junge, vor eben erst drei Dekaden selbständig gewordene Wissenschaft gegen Tendenzen, sie als eine Teildisziplin in die Philosophie reintegrieren zu wollen.

In seiner Arbeit Völkerpsychologie und Entwicklungspsychologie aus dem Jahr 1916, einem Sonderabdruck aus: "Psychologische Studien", X. Band, 3. Heft, setzt er die Entwicklungspsychologie in Relation zu der von ihm so genannten Völkerpsychologie, die sein Interesse neben der Individualpsychologie schon seit längerer Zeit hatte.

Mit der 1918 erschienenen 13. Auflage seines bereits 1896 in Erstauflage erschienenen und ursprünglich nur als Lehrbuch für seine Studenten gedachten Werks Grundriß der Psychologie (in englischer Übersetzung Outlines of Psychology, 1907, von seinem ehemaligen Doktoranden und damaligen Professor an der Yale University Charles Hubbard Judd mit Wundts Unterstützung übersetzt) wendet er sich an ein breiteres Publikum und setzt ihm die immer noch junge Disziplin auseinander.

In seinen Memoiren Erlebtes und Erkanntes, die 1920 erst kurz vor seinem Tod erschienen sind, blickt er in 50 Kapiteln auf ein langes Leben bis in seine Schulzeit zurück, erinnert sich an politisch bedeutsame Ereignisse wie das Jahr 1848 oder geht auf seine Schul- und Hochschullehrer ein.

Mit der gegenüber der Erstauflage aus dem Jahr 1911 erweiterten Zweitauflage seiner Probleme der Völkerpsychologie, die sein Sohn Max Wundt erst posthum im Jahr 1921 herausgegeben hatte, verläßt Wundt sein ursprüngliches Terrain der Individualpsychologie und wendet sich psychologischen Fragen in sozialen und kulturellen Kontexten zu.

Seine Geschichte der Universität [Leipzig], deren Erscheinungsdatum nicht genau eruierbar war, die aber wohl anläßlich der 500-Jahr-Feier der Universität Leipzig im Jahr 1909 erschienen sein müßte, verrät im Titel schon den gesamten Inhalt.

Nachdem in den Philosophischen Studien eine große Zahl seiner eigenen Arbeiten und eine mindestens ebenso große Zahl von Experimentalarbeiten seiner Schüler erschienen sind, kann man hier Einblick nehmen in das Namen- und Sachregister zu Band I - XX der "Studien", die Wundt 1904 herausgegeben hat.


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Ausgewählte Reden Wundts

Um Wundt als Rhetor nicht zu vergessen, finden sich hier noch drei seiner Reden, nämlich:

die Grabrede Zur Erinnerung an G. Th. Fechner aus dem Jahr 1887,

die Festrede zur Feier  G. Th. Fechners hundertjährigen Geburtstages aus dem Jahr 1901 und

schließlich seine Festrede zur fünfhundertjährigen Jubelfeier der Universität Leipzig, gehalten 1909.


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Versuchsparadigmen

Falltachistoskop nach Wundts Konzeption

Falltachistoskop nach Wundts Konzeption

Für einen tieferen Einblick in Wundts experimentellen Ansatz werden hier drei wichtige Klassen von Versuchen näher erläutert: Die seit S. Exner so genannten Reaktionsversuche, die von Wundt so genannten Ein- und Ausdrucksversuche und schließlich seine Untersuchungen zum Bewußtsein. Hierbei wird auf die das jeweilige Untersuchungsparadigma determinierenden Experimentalfragen ebenso eingegangen wie auf die verwendeten Apparate sowie deren Aufbau und spezifische Funktion, und es werden, soweit von Wundt für erwähnenswert erachtet, die näheren Einzelheiten des Versuchssettings nachgezeichnet.

In Reaktionsversuchen wurde durch einen äußeren Reiz ein psychischer Vorgang angestoßen und dessen Verlauf bis hin zu der nach Versuchsdesign geforderten Reaktion genauer untersucht. Beispielsweise wurde vom Probanden verlangt, auf einen visuellen Reiz mit der Reaktion A, auf einen auditiven mit der Reaktion B zu antworten. Aus der Differenz der Reaktionszeit auf einen einfachen und der Reaktionszeit auf den Reiz, dem nach Apperzeption ein Entscheidungsvorgang hinsichtlich Sinnesmodalität nachgeordnet war, wurde der Zeitbedarf für diesen Entscheidungsvorgang ermittelt.

Cubus wilhelmiensis, VRML plugin nötig

Cubus wilhelmiensis, VRML plugin nötig

Bei Versuchen nach der Ein- und Ausdrucksmethode ging es darum, mittels bestimmter Reize, den von Wundt so genannten Eindrücken, emotional geladene Vorstellungsinhalte zu aktivieren. Als Probandenreaktion auf diese Eindrücke wurden die physiologischen Korrelate dieser induzierten Emotionen wie etwa Atemfrequenz und -amplitude, Blutdruck, Herzfrequenz oder Vasomotorik gemessen. In diesen Untersuchungen ist Wundts physiologische Provenienz nicht zu übersehen.

Mit den Bewußtseinsuntersuchungen wollten Wundt und seine Mitarbeiter Fragen nach der zeitlichen Abfolge von Vorstellungen im Bewußtsein, nach der Anzahl der maximal im apperzeptiven Fokus haltbaren Vorstellungen und nach dem Verblassen von Vorstellungen als Funktion der Zeit beantworten. Um beispielsweise der Frage nachzugehen, wie weit Bewußtseinsinhalte über die Zeit an Schärfe verlieren, hatte der Proband einen konstanten, von Wundt so genannten Normalreiz mit einem davon durch ein Zeitintervall getrennten Vergleichsreiz, der systematisch variiert wurde, zu vergleichen, und aus der Güte der Passungsschätzung wurde auf die Schärfe der Reproduktion des Normalreizes geschlossen.


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Wundts Korrespondenz in Auszügen

Wilhelm Wundt hat eine umfangreiche Korrespondenz hinterlassen, woraus hier ein kleiner Ausschnitt präsentiert wird, teils als Faksimiles von Hand- oder Maschinenschriften, teilweise transkribiert. Die nicht sonderlich hohe Qualität der Faksimiles ist auf den Sachverhalt zurückzuführen, daß die Digitalisierung nur von Archivkopien möglich war.

Wundts Brief an den Wiener  Wilhelm Jerusalem vom 16. Februar 1892 in Handschrift bzw. als Transkription, in dem er ihm, der einmal zu Studienzwecken Gast am Leipziger Institut war, die Einzelheiten des Instituts kurz und knapp zusammenfaßt,

sein Brief an seinen ehemaligen Schüler - zu diesem Zeitpunkt bereits Professor in Würzburg -  Oswald Külpe vom 18. September 1895 in Hand- bzw. in Maschinenschrift, in dem sich die Spannungen zwischen ihm, Wundt, und den Vertretern der "Würzburger Schule" bereits andeuten,

sein "Lebenshilfebrief" an seinen ehemaligen Schüler - zum Zeitpunkt der Abfassung Dozent in Zürich -  Ernst Meumann vom 19. Juli 1899 in Handschrift bzw. als Transkription,

sein Antwort-Brief vom 27. Dezember 1905 an  Wilhelm Ostwald, den Nobelpreisträger für Chemie des Jahres 1909, der sich zu diesem Zeitpunkt an der Harvard University aufhielt,

ferner sein bereits erwähnter Brief wiederum an Oswald Külpe vom 26. Oktober 1907, aus dem die tiefe Kluft zwischen Wundts Psychologieverständnis und dem der "Würzburger Schule" ganz offensichtlich wird,

ein Brief seines ehemaligen Assistenten - zum Zeitpunkt der Abfassung Professor an der Columbia University -  James McKeen Cattell vom 25. Juli 1905, in dem er Wundt - wenn auch mit wenig Hoffnung auf Erfolg - zu Gastvorlesungen nach Amerika einlädt,

ein Brief seines einstigen Doktoranden  Edward Bradford Titchener vom 16. Dezember 1912, in dem Titchener Wundt sein Beileid zum Verlust seiner Ehefrau Sophie Wundt ausspricht,

schließlich ein Brief  William Sterns vom 15. Oktober 1916, in dem sich der allen an Begabungsforschung Interessierten bekannte Adressant für einen Sonderabdruck und Wundts wohlwollende Rezeption einer eigenen Arbeit bedankt.

Ein Überblick über Wundts gesamte Korrespondenz findet sich hier (PDF 140 KB).


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Über Wundt

Um das Bild des Institutsgründers Wilhelm Wundt zu komplettieren, sollen hier noch verschiedene andere Stimmen zum Thema Wundt und seine Gründung gehört werden.

Beispielsweise  D. K. Robinsons Dissertation aus dem Jahr 1987 mit dem Titel Wilhelm Wundt and the Establishment of Experimental Psychology, 1875-1914: The Context of a New Field of Scientific Research, die hier auszugsweise in den für das Anliegen der CD relevanten Kapiteln vorliegt,

oder einige – teils überarbeitete – Vorträge, die auf dem Symposium zur 100-Jahr-Feier des Leipziger Instituts für Psychologie gehalten wurden und als Druckversionen in dem Sammelband Der Rektor der Karl-Marx-Universität (Hrsg.) (1980). Wilhelm Wundt - progressives Erbe, Wissenschaftsentwicklung und Gegenwart. Wissenschaftliche Beiträge der Karl-Marx-Universität Leipzig enthalten sind, nämlich:

Referent

Titel des Vortrags

J. Brozek, Bethlehem, USA:

Wundt in America: Quantitative studies

C. F. Graumann, Heidelberg:

Wundt vor Leipzig - Entwürfe einer Psychologie

W. A. Hillix, San Diego State University, USA:

Do Half of America's Psychologists Descend from Wundt?

K. Holzkamp, Berlin:

Zu Wundts Kritik an der experimentellen Erforschung des Denkens

F. Klix, Berlin:

Begrüßungsrede

L. Kreiser, Leipzig:

Wilhelm Wundts System der Logik

H.-J. Lander, Leipzig:

Hauptentwicklungslinien in der Entwicklungsgeschichte der wissenschaftlichen Psychologie und deren psychologiehistorische Bedeutung

W. Meischner, Leipzig:

Wilhelm Wundt und die Psychologie

M. White McPherson, Akron, USA:

The Persistence of the Apparatus of the Leipzig Laboratory in the United States: 1950 - 1980

J. A. Popplestone, Akron, USA:

The Influence of the Apparatus of the Leipzig Laboratory in the United States: 1880 - 1910

H. E. Ross, Stirling, Schottland:

Sensations of Innervation - A review from Wundt to the present day

H. Thomae, Bonn:

Die Problematik der Interaktion motivationaler und kognitiver Prozesse in der psychologischen Theorie von Wilhelm Wundt

M. Vorwerg, Leipzig:

Festvortrag: Wilhelm Wundt - Erbe und Gegenwart



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Bilder



Augustusplatz aus der Vogelperspektive, Foto, nicht näher datiert Augustusplatz in Leipzig um 1880, Stich, Künstler und näheres Datum unbekannt Konviktgebäude der Universität Leipzig, erste Heimstatt des Instituts für experimentelle Psychologie, Foto, nicht näher datiert

W. Wundt, Foto, nicht näher datiert W. Wundt, Foto aus den 1870ern W. Wundt, Foto um 1908 W. Wundt am Stehpult, Foto, nicht näher datiert W. Wundt in seinem Haus in Großbothen, Foto, nicht näher datiert W. Wundt, Ölgemälde von Prof. H. Wagner, 1978 W. Wundt, Radierung von Molitor, 1912 W. Wundt, Skulptur von Max Klinger

Blick in die Laborräume II, Foto, nicht näher datiert W. Wundt im Kreis seiner Mitarbeiter I, Foto, ca. 1908 W. Wundt im Kreis seiner Mitarbeiter II, Foto, ca. 1908 W. Wundt im Kreis seiner Mitarbeiter III, Foto, ca. 1908 Blick in die Laborräume I, Foto, nicht näher datiert

Ehrenbürgerurkunde der Stadt Leipzig für W. Wundt im Jahr 1902 Zeichnung, W. Wundt vom Allgemeinen Studentenausschuß zum 80. Geburtstag gewidmet Zeichnung, W. Wundt von den Hörern seiner Abschiedsvorlesung im Sommersemester 1917 gewidmet W. Wundt zu seinem 70. Geburtstag im Kreis seiner Angehörigen und Mitarbeiter, Foto W. Wundts Haus in Großbothen bei Leipzig, Foto, nicht näher datiert W. Wundts Grab auf dem Südfriedhof in Leipzig, Foto, nicht näher datiert


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