Beilage I.

Elektromagnetische Treibmaschine für die Sirene.

Zu Seite 28.

Ich habe neuerdings eine kleine elektromagnetische Maschine von konstanter Rotationsgeschwindigkeit konstruiert, welche sich für die Bewegung einer Sirene als sehr vorteilhaft erwies. Ein rotierender Elektromagnet, in welchem die Stromrichtung bei jeder halben Umdrehung gewechselt wird, bewegt sich zwischen zwei festen Magnetpolen. Der Strom in diesem Elektromagneten wird durch die Zentrifugalkraft einer an der Umdrehungsachse desselben befestigten Metallmasse unterbrochen, sobald die Geschwindigkeit den verlangten Grad zu überschreiten anfängt. Zwei Spiralfedern, deren Elastizität der Zentrifugalkraft entgegenwirkt, können nach Belieben stärker oder schwächer gespannt werden. Dadurch kann die Geschwindigkeit der Drehung auf jedem beliebigen Grade erhalten werden. Eine Abbildung und Beschreibung dieser Maschine ist durch Herrn S. Exner gegeben in den Sitzungsberichten der Wiener Akademie: Math. Naturw. Cl. Bd. LVIII, 2. Abth. 1868, 8. Oct.

Die Maschine ist neuerdings (1875) noch dadurch verbessert worden, dass der Zentrifugalregulator von ihr getrennt wurde, und dieser nur den schwachen Strom für ein Relais öffnet und schließt. Letzteres öffnet oder schließt erst den starken Strom, der die elektromagnetische Maschine treibt.

Die Sirene wird durch einen dünnen Schnurlauf mit der Maschine verbunden, und braucht dann nicht angeblasen zu werden; ich brachte vielmehr auf der Scheibe eine kleine ans steifem Papier verfertigte Turbine an, welche die Luft durch die Öffnungen trieb, so oft diese mit denen des Kastens zusammen fielen. Bei dieser Einrichtung erhielt ich außerordentlich konstante Töne von der Sirene, so dass sie mit den besteingerichteten Orgelpfeifen wetteifern konnte. Neuerdings habe ich der Sirene gerad gebohrte Löcher gegeben, so dass die Stärke des Windes auf ihren Lauf keinen Einfluss mehr hat, und blase durch den Kasten an.