Beilage XVII.
Plan für rein gestimmte Instrumente mit einem Manual.

Zu Seite 516.

Wenn man eine Orgel oder ein Harmonium mit 24 Tönen in der Oktave so anordnen will, daß man mit einem Manuale in allen Tonarten rein spielen kann, muß man die Töne des Instrumentes in vier Paare von Gruppen sondern, etwa in folgender Weise: 1a) f a cis lb) f a cis

2a) c e as 2b) c e as

3a) g h es 3b) g h es

4a) d fis b 4b) d fis b.

Jede dieser Gruppen muß einen abgesonderten Windkanal vom Blasbalge aus erhalten, und es müssen Ventile angebracht werden in der Weise, daß je nach ihrer Stellung der Wind entweder der rechten oder der linken Gruppe der einzelnen Horizontalreihen zugeleitet wird. An den Orgeln ist dies ohne Schwierigkeit auszuführen; am Harmonium würden aber allerdings die Tasten in einer anderen Reihe stehen müssen als die Zungen, und es würde, wie an der Orgel, eine kompliziertere Übertragung der Belegung von der Taste auf die Ventile nötig werden.

Es sind also vier Ventile durch Registerzüge oder Pedale zu stellen, für jede Tonart anders. Folgendes ist die Übersicht der Stellungen für

die vier Horizontalreihen der oben angegebenen Töne:

Durtonarten
 
 

 

Reihe
 
 

 

Molltonarten
 
 

 

1 2 3 4
Ces* B a a a ( Es )
Ges* B b a a ( B )
Des* B b b a ( F )
As* B b h b ( C
Es* A b b b (G)
B* A a b b ( D )
F A a a b A
C A a a a E
G B a a a H* oder Ces
D B b a a Fis* oder Ges
A b b b a Cis* oder Des
E b b b b Gis* oder As
H a b b b Dis* oder Es
  a a b b Ais* oder B

 

Die eingeklammerten Molltonarten haben eine richtige kleine Septime, aber einen zu hohen Leitton; für die sechs mit einem Sternchen versehenen Tonarten bleibt die Stellung der Registerzüge in Dur und Moll dieselbe.

Wird ein voller Umlauf von Toniken verlangt, die ganz reine Dur- und Molltonarten gleichzeitig haben, so müssen noch die Töne as, es, b, f, c und g von den übrigen abgesondert werden, so daß durch Ziehung eines fünften besonderen Registerzuges diese vertauscht werden mit den Tönen gis, dis, ais, eis, his und fisis, wobei also 30 Töne auf die Oktaven kommen würden. Durch Ziehung dieses einen Zuges erhielten wir dann folgendes System von Tonarten:
 

Durtonarten Reihe Molltonarten
l 2 3 4
F a a A b F
C a a A a C
G b a A a G
D b b A a D
A b b B a A
E b b B h E
H a b B b Dis
Fis a a B b Ais
Cis a a A b Eis
Gis a a A a Bis
Dis b a A a Fisis
Ais b b A a Cisis
Eis b b B a Gisis

 

Wollte man verlangen, daß nur ein vollständiger Umlauf von Molltonarten da sei, so würden nicht 30, sondern nur 28 Töne für die Oktave nötig sein, welche für die 12 Molltonarten von A, E, H, Fis oder Ges, Cis oder Des, Gis oder As, Disoder Es, B, F, C, G und D und für 17 Durtonarten von Ces-Dur bis Gis-Dur genügen würden.

Über ein von Herrn Bosanquet ausgeführtes vollständiges Instrument zu gleichem Zweck siehe BeilageXIX.